Der Anfang
Von Alemannen, Rätern, Kelten und Römern

Wer ist der Boss?
Wechselnde Herrscher
im Mittelalter

Die Habsburger
Neue Herren im Land

Unruhige Zeiten
Zentralismus, Fremdherr- schaft und Revolution

Kampf um die Selbständigkeit
Von der Revolution 1848 zur Verfassung

Selbständiges Land
Vorarlberg erreicht
sein Ziel

Im 20. Jahrhundert
Aufschwung in Selbstbewusstsein
 

A ghörigs Volk heat o a ghörige Gschicht

"In einem Lande zu leben und seine Geschichte nicht zu kennen bedeutet das gleiche wie in einem Hause wohnen, von dessen Bauplan man nichts weiß", sagt das Vorarlberger Jungbürgerbuch. Na dann wollen wir einmal den Bauplan studieren.

Wie 's angefangen hat

Schon im zweiten Jahrtausend vor Christus wurde hierzulande Landwirtschaft und Handel betrieben. So manche Vorarlberger Metropole geht auf diese Zeit zurück. Um etwa 500 v. Chr. sorgte der "Keltensturm" dafür, dass im Norden des heutigen Vorarlberg ein Keltenstamm ansässig wurde. Auch aus dem Süden wanderten Fremde ein. Ja und weil da und dort der eine oder andere noch immer meint, er könne unsereins damit triezen, dass wir doch eigentlich gar keine richtigen Österreicher, sondern verhinderte Schweizer wären, sei an dieser Stelle das schon genannte Jungbürgerbuch zitiert. Über das erste Jahrhundert vor Christus weiß es:

"Die Brigantier im Norden mit ihrer Zentrale Brigantion (Bregenz) und die Vennonen im Süden mit Vinomna (Rankweil) als Mittelpunkt lebten in dieser rätischen Grenzmark. Sie unterschieden sich von den rätischen Stämmen Graubündens (Schweizer Kanton südlich Vorarlbergs, Anm.), sodass in diese Richtung bereits eine Art Abgrenzung gegeben war. Eigenständigkeit und der Wille, sich von keiner anderen Volksgruppe untwerfen zu lassen - denken wir an Fluchtburgen und andere Verteidigungsanlagen -, sind verbriefte Grundlagen des Freiheitsdranges, der in beinahe jeder historischen Epoche ein Hauptkennzeichen für das Verhalten der Leute bedeutete, die in den Gemarkungen des nachmals Vorarlberg genannten Gebietes ihr Dasein oft unter großen Entbehrungen fristeten."

Römer ante portas
Rechtzeitig zum Start der christlichen Zeitrechnung schauten schließlich die Römer mit der einen oder anderen Garnison bei uns rein. Es gefiel ihnen so gut, dass sie, obwohl ihre rätischen Gastgeber das gar nicht so geplant hatten, gleich ein paar Jahrhunderte blieben und uns zu einer römischen Provinz machten.

Allerdings hatte das auch Vorteile. Da die Römer nämlich mit Begeisterung und Hingabe Straßen bauten, blühte der Handel, und schon um 50 n. Chr. wurde Brigantium als neue Handelssiedlung zur Stadt erhoben. Die Entwicklung im Handelswesen brachte auch mit sich, dass immer mehr Fremde ins Land kamen und das römische Element immer stärker wurde. Das trug mit zur Bildung der rätoromanischen Landessprache bei. Irgendwann im Laufe der Zeit waren die Römer der Meinung, die Provinz Rätien wäre zu groß und haben sie geteilt - dankenswerterweise so, dass das heutige Vorarlberg vom heutigen Tirol getrennt wurde ...

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